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Donnerstag, 21. Februar 2013

Filmtipp: "Once"



Es passiert nur selten, dass ein Independent Film so erfolgreich wird!
„Once“ hat es geschafft!

Die Geschichte ist sehr einfach gestrickt:
Ein junger Straßenmusiker, der bis jetzt mit seinen Liedern noch nicht erfolgreich geworden ist, lernt durch Zufall bei einem seiner Auftritte in der Fußgängerzone eine junge Frau kennen. Diese ist begeistert von seinen Songs und selbst musikalisch interessiert. Es entsteht ein erster Kontakt und die beiden beschließen sich für ein musikalisches Projekt zusammen zu schließen und ein Album aufzunehmen. Dabei lernen sich die beiden immer näher kennen und interessieren sich für einander, jedoch haben beide Beziehungen zu anderen Personen, mit denen sie mehr oder weniger noch nicht abgeschlossen haben. Sie hat einen Ehemann in Osteuropa, er ein Freundin, die auf Distanz zu ihm gegangen ist…
Die beiden Hauptpersonen stehen als einzige im Zentrum der Geschichte. Von beiden bekommt der Zuschauer keinen wirklichen Anhaltspunkt, sie bleiben auf eine gewisse Art und Weise anonym.

Das Filmprojekt wurde gestartet von Regisseur John Carney, der  einen Film über einen Straßenmusiker machen wollte. Er schrieb ein Drehbuch und bat einen guten Freund die Musik, bzw. die Lieder für den Film zu komponieren. Dieser Freund war der Musiker Glen Hansard, der zusätzlich dem Regisseur auch noch eine befreundete Musikerin (Markéta Irglová)vorschlug für die Rolle der zweiten Hauptperson. Carney war begeistert von Irglová und besetzte sie.
Für die Besetzung der männlichen Hauptperson, dem Straßenmusiker, war sich der Regisseur lange unsicher. Er schwankte dazwischen den Fokus auf die Darstellung (und einen professionellen Schauspieler für die Rolle zu besetzen) oder auf die Musik zu legen (und Hansard, als erfahrenen Musiker und Sänger, zu besetzen).
Carney entschied sich schließlich für Hansard.
Diese Entscheidung war die beste die er treffen konnte:
Der Film profitiert von der Rolle des Straßenmusikers, der für seine Musik lebt und seine Musik vorträgt um andere Menschen zu begeistern.

Die Produktion des Films fand mit einem sehr beringen Budget statt.
Gedreht wurde in Dublin. Die Produktion ähnelt teilweise Filmen des Dogma-Genres:
Es gibt wenige Schauplätze und für Szenen in Wohnungen nutze man die privaten Räume von Mitgliedern des Dreh-Teams. Es gibt, außer den, im Film gespielten Liedern, keine Filmmusik. Die Geräuschkulisse ist exakt die, die zu dem Zeitpunkt der Aufnahme an bestimmten Orten geherrscht hat.
Gedreht wurde verstärkt mit Handkameras  und viele Darsteller, die in dem Film auftauchen sind Laienschauspieler, die zum Teil vorher noch nie Filmerfahrung gesammelt hatten, oder weitere Mitglieder aus dem Team.
Für Szenen, die beispielsweise in einer besuchten Fußgängerzone spielen wurden keine Statisten benutzt, man filmte lediglich die Passanten, die zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort unterwegs waren.

Trotz dieser unüblichen Produktionsweise ist der Film durchaus sehenswert. Es gibt keine qualitativen Abstriche und man könnte den Film auch nicht mit einer unprofessionellen Amateurfilm-Produktion vergleichen.

Der Fokus des Films liegt eindeutig mehr auf der Musik, als auf einer komplexen Handlung.
Die Musik verbindet die Charaktere miteinander. Sie ist die eigentliche Sprache in diesem Film.
Das Beste ist dabei, dass die Musik unglaublich schön und gefühlvoll ist.
(Für den Titelsong bekam Glen Hansard den Oscar für den „Besten Song“)
Zudem überzeugt der Film gerade durch sehr authentische und reale Charakterzeichnung und Darstellung. Hier wird nicht popkornkinoartig auf die Tränendrüse gedrückt und nichts künstlich verstärkt oder übertrieben. Alles wirkt sehr glaubwürdig, wie aus dem Leben gegriffen.
Am Ende hat man das Gefühl zwei verschieden Menschen für einen kurzen Zeitraum beim ihrem Leben zugesehen zu haben.
In der Einfachheit liegt die Kraft!

Der Film ist bereits auf DVD erschienen. Für deren Produktion wurde auch eine deutsche Synchronfassung angefertigt, diese kann ich jedoch überhaupt nicht empfehlen.
Schaut euch den Film in Originaler Sprache an! Es lohnt sich!

Viel Spaß!

Weitere Informationen:

Produktionsjahr: 2008
Spieldauer: 84 Minuten
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren




Amazon Link:
Once


Bildquellen:
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7O-MBkztKDG4P4l9BZOra8bSlwmLciEU64mIYG3GGeyCc_y8YactUHS8n1eU-KAK33gYwjJsK83NRHzxe-8lmvdC_Y5G13jV2Bd0GTeLjp_ayM2rBgOkU7MoYysGcxH5LI0xtcn9JPuSa/s1600/once.jpg
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 Ich besitze keine Rechte an den Bildern und nutze sie lediglich um dem Leser einen optischen Eindruck des Themas zu geben.

2 Kommentare:

  1. Once ist wirklich ein wunderschöner Film - von dem Soundtrack ganz zu schweigen. Es freut mich, deinen Blog gefunden zu haben, ich werde dir gern folgen; Mal sehen, was du sonst noch Kulturelles bereit hältst. ;D
    Liebe Grüße.

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