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Mittwoch, 20. Februar 2013

Fernsehtipp: Polizeiruf 110: Cassandras Warnung



Und wieder gibt es einen Tipp für eine Krimiwiederholung:
Der Film: „Polizeiruf 110: Cassandras Wahrnung“ ist der erste Film mit dem neuen Ermittler aus München: Hanns von Meuffels und wird am Freitag um 21.45 Uhr auf „ARD“ und um 23.35 auf „Einsfestival“ wiederholt.
Eine ideale Gelegenheit um die Woche gemütlich ausklingen zu lassen.

Ich habe den Film vor einem Jahr zufällig entdeckt und wollte einfach mal so reinschauen. Was ich dann in den folgenden 90 Minuten gesehen habe war für mich der Beste Krimi 2011!

Durch regelmäßiges „Tatort“ schauen ist der Fernsehzuschauer ja inzwischen an bestimmte Formen in der Handlung eines Fernsehkrimis gewöhnt und oft schaut man den sonntäglichen Krimi aus Gewohnheit oder aus anderen Gründen, selten jedoch, weil man nervenzerreißende Spannung erleben möchte.
Deswegen erwartet man auch von diesem Film aus der Reihe „Polizeiruf 110“ auch nur mittelmäßige Spannung.
Es kommt aber ganz anders

Zur Story möchte ich hier nicht viel verraten und empfehle auch nicht sich groß darüber zu informieren bevor man den Film anschaut.
Hanns von Meuffels kommt als neuer Ermittler nach München. Sein Status als „Neuer“ auf dem Präsidium wird ihm schnell bewusst: man ist misstrauisch gegenüber ihm, man achtet ihn nicht. So wird ihm auch ein besonders brisanter Fall zugeteilt. Brisant deswegen weil ein Kollege, zudem ein sehr beliebter Kommissar auf dem Präsidium, darin verwickelt ist: Seine Frau wurde erschossen aufgefunden in der gemeinsamen Wohnung.
Von Meuffels kommt nun in die unbequeme Lage gegen einen Polizisten zu ermitteln, was seinem Ansehen unter den Kollegen nicht wirklich zugutekommt.

Hans von Meuffels
Gespielt wird Hans von Meuffels von dem Schauspieler Matthias Brandt.
Matthias Brandt zählt zu einen meiner deutschen Lieblingsschauspieler.
Brandt spielt den Kommissar sehr ruhig, sehr berechnend. Seinen Methoden sind etwas besonders, angefangen dabei, das er sich wichtige Aspekte nicht aufschreibt, sondern sie mit seinem Handy aufnimmt. Auf eine gewisse Art und Weise ist er ein Sonderling
Über den Charakter der Figur wird man sehr wenig erfahren, dieser entwickelt sich noch mit den folgenden Filmen.
Matthias Brandt hat für diese Rolle mehrere Auszeichnungen erhalten.

Regisseur des Films ist Dominik Graf (über den ich sicher noch öfter zu sprechen kommen werde in Zukunft). Er hat allein schon filmisch technisch gesehen  diesem „Polizeiruf“ etwas gemacht, dass vom Niveau weit über dem, von anderen Filmen aus der Reihe liegt.
Mit eingeschobenen Naturaufnahmen und einer Soundkulisse, bestehend aus den Geräuschen des Polizeifunks, erzeugt er unterschwellige Spannung und ist oft schon sehr nah am Genre Kunstfilm dran.
Hier stimmt wirklich alles: der richtige Schnitt, ein gutes und harmonisierendes Schauspielensemble, ein klasse Sound und eine richtig gute Geschichte.

Was als ein normaler Kriminalfall begonnen hat, wird langsam aber sicher zu einem psychologischen Spiel.
Wie bei jedem guten Krimi gibt es die gewohnte Wendung. Diese scheint vermeintlich früh einzusetzen und der Zuschauer meint Überblick über die Geschichte bekommen zu haben, es folgt jedoch kurz vor Schluss eine Auflösung der besonderen Art.

Was Sonntagabend-Krimis angeht bin ich inzwischen sehr versiert geworden. Irgendwann kommt man an den Punkt, wenn man merkt, wie berechenbar die Handlungen doch sind, oftmals vollkommen konstruiert.  Auch ist man nur selten von einer entscheidenden Auflösung wirklich überrascht. Man hat alles irgendwie schon mal gesehen.
Damit will ich nicht behaupten, dass all diese Filme schlecht sind, sie punkten eben nur an anderen Stellen.
Der normale Sonntags-Krimi ist nur nicht oft so überragend kreativ, was die Krimihandlung angeht, wie dieser „Polizeiruf 110“!

Ich kann nur empfehle sich diesen Krimi unbedingt anzusehen!!!

Viel Spaß!

Bilderquelle:
 http://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/polizeiruf-110/sendung/2011/kommissar-hanns-von-meuffels-hat-keinen-leichten-start-an-seiner-neuen-100~_v-varl_77cf24.jpg
http://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/bild-cassandras-warnung100~_v-image512_-6a0b0d9618fb94fd9ee05a84a1099a13ec9d3321.jpg?version=1317827347308
http://static.rp-online.de/layout/showbilder/45382-1_Polizeiruf_110_Logo_2007.jpg
 Ich besitze keine Rechte an den Bildern und nutze sie lediglich um dem Leser einen optischen Eindruck des Themas zu geben.

2 Kommentare:

  1. Nicht meine Meinung. Ich habe diesen Polizeiruf jetzt schon 2x gesehen und er wird durch Wiederholung leider nicht besser. Unvollständige Handlungen, andere, teils schon groteske Inszenierungen (z.B. Limbo beim Leichenschmaus, sehr katholisch erzogene Frau mit wenig Phantasie, vögelt quasi vor dem Kollegium)... alles in allem für mich zu konstruiert. Nicht alles gewaltsam kunstvoll Gedrehte ist auch gut. Halt Geschmackssache.

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    1. Mhm...ich kann dich verstehen! Vielleicht ist es nicht jedermann Geschmack...

      (ACHTUNG SPOILER!)

      Ich glaube nur, dass all diese Dinge, die du benennst gewollt so statt finden. Zum einen spielt besagte Frau ja eine Rolle... nämlich die der eigentlichen Frau des Komissars Gerry, ist also gar nicht katholisch erzogen worden bzw. der Sex im Nebenzimmer ist ja ebenfalls inszeniert!
      Die Handlung ist meines erachtens sogar sehr geschlossen. Ich wüsste keine Frage, die noch offen bleibt!
      Kleine Details, wie z.B. sich auf dem Leichenschmaus für eine verstorbene Kollegin zu betrinken (und dann Limbo zu tanzen :D)zeigen, meiner Meinung nach, eindeutig, wie sehr die Kollegen getroffen sind von dem Tod, wie sie Alkohol nutzen müssen, um sich von dem Leid und der Verzweiflung abzulenken.

      Ich respektiere deine Meinung voll und ganz!
      Es freut mich, dass du auf meinem Blog vorbei geschaut hast :)

      Gruß Herr Kultur

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