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Donnerstag, 14. Februar 2013

Buchtipp: Schneller als der Tod



Ein Buch, das mir schon sehr lange am Herzen liegt ist: „Schneller als der  Tod“ von Josh Bazell.
Trotz sehr hohem Unterhaltungswert ist der Roman bis jetzt eher etwas versteckt geblieben auf dem deutschen Buchmarkt (obwohl er Preisträger des Deutschen Krimipreises 2012 ist), weswegen er, finde ich, nur schwach bekannt ist.
Trotzdem ist dieses Buch mehr als nur lesenswert!!!

Der Mafiakiller Pietro Brnwa entscheidet sich nach dem Auffliegen seiner Tarnung und einer daraus resultierenden Gerichtsverhandlung gegen ihn,  dafür statt lebenslanger Haft in ein Zeugenschutzprogramm einzusteigen.
Er wird zu Peter Brown und bekommt ein Medizinstudium ermöglicht. Mit seiner Vergangenheit hat er abgeschlossen und will auch nichts mehr mit ihr zu tun haben.
Das ändert sich jedoch schlagartig, als er als Praktikant in einem Krankenhaus auf einen alten Freund, aus seinem früheren Leben stößt. Dieser erkennt ihn und damit beginnt für Peter ein Kampf um sein Leben, denn es gibt viele in der Mafia, die seinen Kopf rollen sehen wollen…

Trotz diesem spannenden Anklang in der Geschichte kann man „Schneller als der Tod“ nicht als Thriller bezeichnen. Im Gegensatz zu Vertretern dieses Genres, baut der Roman keine übergroße Spannung auf (die dann eben zum „Thrill“ führt) sondern fesselt eher mit dem Charakter der Hauptperson.
Peter Brown ist ein Antiheld. Er ist kein Vorbild, übersteht den Tag nur mit Aufputsch-Mitteln, hat keine Hemmungen Menschen zu töten. Aber trotz alle diesen Eigenschaften, besitzt er ein Haufen Erfahrungen und Wissen. Er hat viel erlebt und kann viel darüber erzählen. 
Im Laufe des Buchs erhalten die Leser so tiefen Einblick in seine Persönlichkeit, dass sie schließlich mit ihm mitfühlen können, seine Handlungen nachvollziehen können. Man erkennt Stück für  Stück den wahren Kern des Peter Brown, der ein trauriges, von Verlust geprägtes Leben führt.

Das Buch ist wahnsinnig gut recherchiert worden von Autor Josh Bazell.
Neben vielen hoch interessanten Informationen über die Mafiastrukturen (vor allen in den USA), gibt es auch sonst kein Gebiet, das in dem Buch angeschnitten wird ohne ausführlichen Zusatzinformationen (teils in extra Fußnoten, die zu lesen es sich aber trotzdem lohnt).
Josh Bazell
 Am interessantesten, finde ich, ist der realistische Einblick in den Alltag eines Krankenhaus-Arztes im amerikanischen Gesundheitssystem. Kein Wunder, denn Bazell ist studierter Arzt mit Praxiserfahrung.
Das alles mag vielleicht jetzt doch nach einem trockenen Stoff klingen, ist es aber nicht!
All die Fakten aus den Worten des Ich-Erzählers Brown sind extrem cool erzählt und damit überhaupt nicht langweilig.
Überhaupt schafft es Josh Bazell mit wenig Aufwand seiner Hauptperson eine sehr bildreiche, abwechslungsreiche und knallharte Sprache in den Mund zu legen.
Am Ende des Buches will man einfach wie Peter Brown sein: extrem cool!

„Schneller als der Tod“ hat wirklich alles, was ein Buch haben muss!
Eine interessante Lebensgeschichte, erzählt mit Handlungssträngen, wechselnd zwischen Vergangenheit und Gegenwart, eine glaubwürdige und aufregende Geschichte, voller Details, eine wunderschöne Liebesgeschichte, Sozialkritik.
Ich mag das Buch unheimlich! Ich kann es immer wieder lesen.
Somit kann ich „Schneller als der Tod“ nur wärmstens empfehlen!
Trotzdem will ich zum Schluss noch den Hinweis geben, dass das Buch nichts für Menschen mit zarten Gemütern ist. Von der Gewaltdarstellung her kann man den Roman sehr gut mit einem Quentin-Tarantino-Film vergleichen…

Wer kein Problem damit hat…sofort lesen!!!

Wer nicht so gerne liest: Das Hörbuch, gesprochen von Christoph Maria Herbst ist ebenso sehr gut. Durch die Interpretation von Herbst bekommt die Sprache noch einmal eine neue Wirkung  (was eigentlich bei jedem guten Hörbuch der Fall sein sollte :D )

Weiterführende Infos:
Schneller als der Tod: Roman

Schneller als der Tod
Verlag: S. Fischer Verlag
ISBN-10: 3100039122

Bildquellen:
http://mittelstern.de/wp-content/uploads/joshbazell1.jpg
http://poisonedpen.com/wp-content/uploads/2012/01/Josh-Bazell.jpg 
 Ich besitze keine Rechte an den Bildern und nutze sie lediglich um dem Leser einen optischen Eindruck des Themas zu geben.

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